Geografische Verteilung der Dollarrefinanzierungen von Nicht-US-Banken

BIS Quarterly Review  | 
16. Dezember 2018

Wie refinanzieren sich Nicht-US-Banken für ihre hohe Kreditvergabe in US-Dollar? Traditionell waren ihre Niederlassungen und Tochtergesellschaften in den USA eine wichtige Quelle von Dollarrefinanzierungen, aber die Bedeutung dieser verbundenen Unternehmen ist gesunken. Stattdessen nehmen Nicht-US-Banken Dollar zunehmend in dem Land auf, in dem sie ihren Hauptsitz haben. Grenzüberschreitende Verbindlichkeiten spielen dabei eine wichtige Rolle, was bedeutet, dass das Land, in dem die Mittel aufgenommen werden, nicht dem Standort des Mittelgebers entspricht. Insgesamt stellen Gebietsansässige der USA einen größeren Anteil an Dollarfinanzierungen zur Verfügung als in den USA ansässige Niederlassungen und Tochtergesellschaften von Auslandsbanken. Vor diesem Hintergrund werden mögliche Herausforderungen im Hinblick auf die gegenwärtige geografische Verteilung der Dollarrefinanzierungen erörtert.

Wichtigste Erkenntnisse

  • Die US-Dollar-Verbindlichkeiten von Nicht-US-Banken haben nach der Großen Finanzkrise zugenommen. Ende Juni 2018 betrugen sie $ 12,8 Bio. ($ 14,0 Bio. einschließlich außerbilanzieller Positionen auf Nettobasis) - das entspricht dem Höchststand zur Zeit der Großen Finanzkrise.
  • Die Banken haben nach der Großen Finanzkrise relativ betrachtet weniger Dollarverbindlichkeiten über ihre verbundenen Unternehmen in den USA aufgenommen. Dies liegt daran, dass der Anteil der Dollarverbindlichkeiten, der im Hauptsitzland der Banken verbucht ist, zugenommen hat.
  • Bei den europäischen Banken, die traditionell in den USA sehr aktiv sind, haben sich sowohl ihr Dollar-Geschäft als auch die Bedeutung ihrer verbundenen Unternehmen in den USA verringert. Gleichzeitig haben nicht europäische Banken ihre Mittelaufnahme in Dollar recht stark ausgeweitet, dabei allerdings in den letzten Jahren relativ betrachtet ebenfalls weniger Dollarmittel in den USA aufgenommen.
  • Ein hoher Anteil der US-Dollar-Verbindlichkeiten von Nicht-US-Banken ist grenzüberschreitend (Ende Juni 2018: 51%), was bedeutet, dass der Standort, an dem die US-Dollar-Mittel aufgenommen werden, nicht dem Standort des Mittelgebers entspricht.
  • Der globale Anteil der von Gebietsansässigen der USA bereitgestellten US-Dollar-Refinanzierungen ist deutlich höher als der Anteil, der bei US-Niederlassungen und -Tochtergesellschaften ausländischer Banken aufgenommen wird, wenn auch diese Anteile in den verschiedenen Bankensystemen unterschiedlich groß sind.