Globale Liquidität: Zusammensetzung nach Instrumenten und Währungen im Wandel

BIS Quarterly Review  | 
23. September 2018

Aktualisiert am 24. September 2018: Die Zahlen auf der y-Achse im rechten Feld von Grafik 1 wurden korrigiert.

Die internationale (grenzüberschreitende und in Fremdwährung denominierte) Kreditvergabe, ein wichtiger Indikator für die globale Liquidität, hat sich in den letzten Jahren weiter ausgeweitet und beträgt jetzt 38% des globalen BIP. Das Wachstum ist auf den Absatz internationaler Schuldtitel zurückzuführen, während die Bedeutung der Banken abgenommen hat - sowohl als Kreditgeber als auch als Anleger in Schuldtiteln. Insgesamt ist dieser Trend in den fortgeschrittenen Volkswirtschaften stärker sichtbar als in den aufstrebenden Volkswirtschaften. Auf der Ebene der einzelnen Länder jedoch verliefen das Wachstum der Bankkredite und jenes der Schuldtitel zumeist parallel, was die zyklische Natur der globalen Liquidität unterstreicht. Die Dominanz des US-Dollars als internationale Finanzierungswährung hat sich sogar noch verstärkt - insbesondere für Kreditnehmer aus den aufstrebenden Volkswirtschaften. Allerdings sind die Dollarengagements in den aufstrebenden Volkswirtschaften von Land zu Land und je nach Sektor sehr unterschiedlich.

Wichtigste Erkenntnisse

  • Die internationale Kreditvergabe (Bankkredite zuzüglich Schuldtiteln) an Nichtbanken, ein wichtiger Indikator für die globale Liquidität, hat sich in den letzten Jahren erneut ausgeweitet: von 33% des globalen BIP im ersten Quartal 2015 auf 38% im ersten Quartal 2018.
  • Die Zusammensetzung der internationalen Kreditvergabe verlagerte sich von Bankkrediten zu Schuldtiteln, deren Anteil an der gesamten Kreditvergabe von 48% im ersten Quartal 2008 auf 57% im ersten Quartal 2018 stieg.
  • Die internationalen Schuldtitelbestände der weltweit tätigen Banken sanken von 40% der insgesamt aus-stehenden Schuldtitel Ende März 2008 auf 27% Ende März 2018; dies unterstreicht die abnehmende Bedeutung der Banken in der internationalen Kreditvergabe.
  • Die Dominanz des US-Dollars als wichtigste Fremdwährung in der internationalen Kreditaufnahme hat sich sogar noch verstärkt. Die in US-Dollar denominierte Mittelaufnahme von Nichtbanken außerhalb der USA hat sich von 9,5% des globalen BIP Ende 2007 auf 14% im ersten Quartal 2018 erhöht.
  • Das Wachstum der Kreditaufnahme der aufstrebenden Volkswirtschaften in US-Dollar war besonders kräftig, aber die Zusammensetzung der US-Dollar-Schuldner ist sowohl nach Land als auch nach Sektor sehr unterschiedlich.