85. Jahresbericht 2014/15
In ihrer wichtigsten Analyse zur Wirtschaftsentwicklung des vergangenen Jahres ruft die BIZ zu einer längerfristigen wirtschaftspolitischen Perspektive auf, um wieder zu einem nachhaltigen und ausgewogenen Wachstum zurückzukehren.
Jahresbericht - Kapitel zur Wirtschaftsentwicklung: Überblick | alle Kapitel (156 Seiten)
Reden und Präsentationen zum Jahresbericht von Jaime Caruana, Generaldirektor; Claudio Borio, Leiter der Währungs- und Wirtschaftsabteilung; Hyun Song Shin, Volkswirtschaftlicher Berater und Leiter Wirtschaftsforschung
Kommentare von Claudio Borio anlässlich der Telefonkonferenz für die Medien am 24. Juni 2015, an der auch Hyun Song Shin mitwirkte
85. Jahresbericht in Kapiteln
Weltweit sind die Zinssätze seit außerordentlich langer Zeit außerordentlich niedrig, nominal wie real und gemessen an sämtlichen Benchmarks. Derart niedrige Zinssätze sind das offensichtlichste Symptom einer größeren Malaise in der Weltwirtschaft: Das Wirtschaftswachstum ist unausgewogen, die Schuldenstände und die finanziellen Risiken sind noch immer zu hoch, das Produktivitätswachstum ist zu niedrig und der wirtschaftspolitische Handlungsspielraum zu klein. More...
Die lockere Geldpolitik verlieh im Berichtsjahr den Preisen für Vermögenswerte weltweit weiter Auftrieb, während unterschiedliche Erwartungen in Bezug auf den Kurs der Federal Reserve und der EZB zu einer gegenläufigen Entwicklung des Dollars und des Euro führten. Während der Dollar hochschnellte, brachen die Ölpreise ein; Grund dafür war eine Kombination aus Markterwartungen über künftige Produktions- und Verbrauchsmengen sowie Risikoneigung und Finanzierungsbedingungen. More...
Die Weltwirtschaft stand im Berichtsjahr im Zeichen einbrechender Ölpreise und einer starken Aufwertung des US-Dollars, wobei die einzelnen Volkswirtschaften in unterschiedlichen Stadien des jeweiligen Konjunktur- und Finanzzyklus von diesen bedeutenden Entwicklungen überrascht wurden. In den fortgeschrittenen Volkswirtschaften setzte sich der Konjunkturaufschwung weiter fort, und mehrere krisengeschüttelte Volkswirtschaften des Euro-Raums kehrten auf den Wachstumspfad zurück. More...
Die Geldpolitik war erneut außerordentlich akkommodierend. Vielerorts wurde sie weiter gelockert, oder eine Straffung wurde hinausgeschoben. Einige Zentralbanken verstärkten das extrem niedrige Zinsumfeld noch durch großvolumige Anleiheankaufsprogramme. In den wichtigsten fortgeschrittenen Volkswirtschaften ergriffen die Zentralbanken deutlich divergierende Maßnahmen. More...
Über die angemessene Ausgestaltung des internationalen Währungs- und Finanzsystems für die Weltwirtschaft wird schon sehr lange debattiert. Ein wesentliches Manko des bestehenden Systems ist, dass es tendenziell das Risiko finanzieller Ungleichgewichte erhöht und so zu Auf- und Abschwüngen des Kreditvolumens und der Vermögenspreise führt, mit schwerwiegenden wirtschaftlichen Folgen. More...
Die Risiken im Finanzsystem haben sich vor dem Hintergrund anhaltend niedriger Zinssätze in den fortgeschrittenen Volkswirtschaften gewandelt. Trotz beträchtlicher Anstrengungen zur Stärkung der Eigenkapital- und Liquiditätsausstattungen haben die Banken in den fortgeschrittenen Volkswirtschaften immer noch mit der Skepsis der Märkte zu kämpfen. More...