Die gewonnene Zeit bestmöglich nutzen: Sanierung und Reformen sind der Schlüssel zum Wachstum, meint die BIZ in ihrem 83. Jahresbericht

Pressemitteilung  | 
23. Juni 2013

Nur mit einem energischen Sanierungs- und Reformprogramm wird eine Rückkehr zu einem kräftigen und nachhaltigen realen Wachstum möglich sein, schreibt die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) in ihrem heute veröffentlichten 83. Jahresbericht.

In ihrer wichtigsten Analyse der Wirtschaftsentwicklung im vergangenen Jahr weist die BIZ darauf hin, dass auch sechs Jahre nach dem Ausbruch der globalen Finanzkrise ein robustes, selbsttragendes Wachstum der Weltwirtschaft noch immer in weiter Ferne liegt. In diesen sechs Jahren sahen sich die Zentralbanken der fortgeschrittenen Volkswirtschaften dazu gezwungen, Mittel und Wege zur stärkeren Lockerung ihrer Geldpolitik zu finden. Doch Zentralbanken können nicht die strukturellen Probleme lösen, die eine Rückkehr zu kräftigem und nachhaltigem Wachstum verhindern.

"Zentralbanken können nicht die Bilanzen der privaten Haushalte und der Finanzinstitute sanieren. Sie können auch nicht die Tragfähigkeit der öffentlichen Finanzen sicherstellen. Und vor allem können sie nicht die Strukturreformen im Wirtschafts- und Finanzbereich durchsetzen, die notwendig sind, um die Volkswirtschaften zu dem realen Wachstum zurückzuführen, das sowohl die Regierungen als auch die Bürger wünschen und erwarten."

"Was die akkommodierende Geldpolitik in der Erholungsphase aber bewirkt hat: Es wurde Zeit gewonnen - Zeit für Bilanzsanierung, Haushaltskonsolidierung und Reformen, die das Produktivitätswachstum wieder ankurbeln." Doch diese Zeit muss bestmöglich genutzt werden, da sich das Kosten-Nutzen-Verhältnis allmählich verschlechtert.

Eine Rückkehr zum Wachstum erfordert unterschiedliche Ansätze: "Die zuständigen Instanzen müssen Reformen an den Arbeits- und Gütermärkten vorantreiben, damit wirtschaftliche Ressourcen leichter in die produktiveren Sektoren gelenkt werden können. Die privaten Haushalte und die Unternehmen müssen die schwierige Aufgabe der Bilanzsanierung zum Abschluss bringen, und die Regierungen müssen alles daran setzen, die Tragfähigkeit der öffentlichen Finanzen sicherzustellen. Die Regulierungsinstanzen müssen die Vorschriften an ein immer stärker vernetztes und komplexeres Finanzsystem anpassen und gewährleisten, dass die Banken über genügend Eigenkapital- und Liquiditätspolster verfügen, um die eingegangenen Risiken abzudecken. Jedes Land muss sein Reformprogramm so gestalten, dass seine Erfolgschancen maximiert werden, die laufende wirtschaftliche Erholung aber nicht gefährdet wird." Wenn jeder seine Aufgaben wahrnimmt, werden die Zentralbanken in der Lage sein, ihren geldpolitischen Kurs zu normalisieren.

In ihrem Jahresabschluss, der ebenfalls im Jahresbericht enthalten ist, weist die BIZ per 31. März 2013 eine Bilanzsumme von SZR 212,0 Mrd. (bzw. $ 317,9 Mrd.) und einen Reingewinn von SZR 898,2 Mio. (bzw. $ 1 346,9 Mio.) aus.