Regulierung von Kryptowährungen: eine Untersuchung von Marktreaktionen

BIS Quarterly Review  | 
23. September 2018

Die Annahme, dass Kryptowährungen nicht in den Geltungsbereich nationaler Vorschriften fallen, ist weit verbreitet. Doch in Wirklichkeit reagieren ihre Bewertungen, ihre Transaktionsvolumina und ihre Nutzerbasis erheblich auf Meldungen zu regulatorischen Maßnahmen. Wie stark die Reaktionen ausfallen, hängt von der jeweiligen Regulierungskategorie ab, auf die sich die Meldung bezieht: Den größten negativen Effekt haben Meldungen, bei denen es um ein allgemeines Verbot von Kryptowährungen oder deren mögliche Unterstellung unter das Wertpapierrecht geht. Danach folgen Meldungen zur Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung sowie zu Beschränkungen der Interoperabilität von Kryptowährungen mit regulierten Märkten. Meldungen, die auf die Einführung eines spezifischen Rechtsrahmens für Kryptowährungen und Initial Coin Offerings (ICOs) hindeuten, gehen mit starken Marktgewinnen einher. Diese Ergebnisse legen den Schluss nahe, dass Kryptowährungsmärkte für ihren Betrieb auf regulierte Finanzinstitute angewiesen sind und dass diese Märkte nach Landesgrenzen segmentiert sind; dies bedeutet, dass Kryptowährungen in den Geltungsbereich nationaler Vorschriften fallen.