Weniger Umsatz an den Devisenmärkten: Ursachen und Folgen

BIS Quarterly Review  | 
11. Dezember 2016

Erstmals seit 15 Jahren hat sich das Handelsvolumen an den Devisenmärkten in den drei Jahren, die zwischen zwei Zentralbankerhebungen über das Geschäft an den Devisen- und Derivatmärkten liegen, verringert. Der Handelsrückgang bei Hedge-Fonds und "fast money"-Händlern sowie eine geringere Risikoneigung haben zu dem Einbruch im Kassageschäft beigetragen. Dies wurde zum Teil durch den lebhafteren Handel mit Devisenderivaten, hauptsächlich Absicherungsgeschäften, kompensiert. Viele Dealer-Banken an den Devisenmärkten sind zurückhaltender geworden, was das Halten von Risiko anbelangt, und haben ihr Prime-Brokerage-Geschäft einer Neubewertung unterzogen. Gleichzeitig sind neue, auf Technologie fokussierte Nichtbankakteure als Marktmacher und Liquiditätsanbieter bedeutender geworden. Vor diesem Hintergrund wird der Devisenhandel zunehmend von bilateralen Beziehungen bestimmt, auch wenn diese auf rein elektronischer Ebene bestehen. Solche Veränderungen in Bezug auf die Zusammensetzung der Marktteilnehmer und ihre Handelsstrategien dürften in Zukunft bedeutende Folgen für die Funktionsweise der Devisenmärkte und die Widerstandsfähigkeit der Liquiditätsbedingungen haben.

JEL-Klassifizierung: C42, C82, F31, G12, G15.