Wichtigste Erkenntnisse aus den internationalen BIZ-Statistiken

BIS Quarterly Review  | 
15. September 2013

Im ersten Quartal 2013 blieben die grenzüberschreitenden Forderungen der an die BIZ berichtenden Banken praktisch unverändert, was auf zwei unterschiedliche Trends zurückzuführen war. Einerseits wurden geringere Interbankkredite, insbesondere an Banken im Euro-Raum, weitgehend durch höhere Forderungen gegenüber Nichtbanken ausgeglichen. Andererseits standen einer geringeren Kreditvergabe an fortgeschrittene Volkswirtschaften höhere Forderungen an Schuldner in aufstrebenden Volkswirtschaften gegenüber, insbesondere in China, Brasilien und Russland. Infolgedessen erreichte der Anteil der Interbankkreditvergabe an aufstrebende Volkswirtschaften den höchsten bisher verzeichneten Stand. Dies untermauert einen längerfristigen Trend: Vor allem die aufstrebenden Volkswirtschaften Asiens und Lateinamerikas waren im Allgemeinen von der weltweiten Finanzkrise weniger stark betroffen.

Die japanischen Banken eroberten ihre Stellung als die weltweit grössten Anbieter von grenzüberschreitenden Krediten zurück. Vermehrt vergeben sie Kredite über ihre Auslandsniederlassungen, während der Anteil der in Japan verbuchten grenzüberschreitenden Forderungen rückläufig ist. Der internationale Terraingewinn japanischer Banken wurde weitgehend in Japan refinanziert.

Finanz- und Nichtfinanzunternehmen mit Hauptsitz in aufstrebenden Volkswirtschaften haben Unternehmen aus fortgeschrittenen Volkswirtschaften als grösste Gruppe von Emittenten von Unternehmensschuldtiteln in Offshore-Zentren abgelöst. Der rasante Anstieg der Emissionen ist vor allem Emittenten aus gerade mal zwei Ländern - China und Brasilien - zuzuschreiben. Indem sie Anleihen über von ihnen kontrollierte Offshore-Vehikel absetzen, können sie eine Anlegerbasis erreichen, für die Investitionen vor Ort schwierig wären.