Wichtigste Erkenntnisse aus den internationalen BIZ-Statistiken

BIS Quarterly Review  | 
19. September 2011

Stefan Avdjiev, Andreas Schrimpf und Nicholas Vause

Die aggregierten grenzüberschreitenden Forderungen der an die BIZ berichtenden Banken stiegen im ersten Quartal 2011 an, hauptsächlich infolge einer Zunahme der Kreditvergabe an Gebietsansässige der USA.

Die grenzüberschreitenden Forderungen der BIZ-Berichtsbanken an Gebietsansässige der aufstrebenden Volkswirtschaften nahmen zu, und zwar um den höchsten Betrag seit der weltweiten Finanzkrise. Diese Zunahme (um $ 178 Milliarden bzw. 6,3%) entfiel in erster Linie auf die Interbankforderungen, die sich um $ 147 Milliarden (10%) erhöhten. Gegenüber dem Asien-Pazifik-Raum wuchsen die grenzüberschreitenden Forderungen im ersten Quartal um den Rekordbetrag von $ 126 Milliarden (12%). Die Hauptursache hierfür war eine starke Ausweitung der Forderungen gegenüber China (um $ 80 Milliarden bzw. 24%). Auch gegenüber Gebietsansässigen der anderen aufstrebenden Regionen nahmen die Forderungen zu.

Die politischen Unruhen in Nordafrika und im Nahen Osten lösten Kapitalabflüsse aus mehreren Ländern der Region aus. So meldeten international tätige Banken den höchsten jemals in einem Quartal verzeichneten Anstieg der Verbindlichkeiten gegenüber Gebietsansässigen Ägyptens (um $ 6,4 Milliarden bzw. 26%). Die Verbindlichkeiten gegenüber Gebietsansässigen Libyens nahmen ebenfalls kräftig zu ($ 2,2 Milliarden bzw. 3,7%).

Vermehrtes bilaterales Netting und höhere Besicherungen haben am Markt für ausserbörsliche Derivate die Kontrahentenrisiken reduziert. Aus den BIZ-Statistiken geht hervor, dass der Umfang des bilateralen Netting seit Ende 2007 zugenommen hat, ebenso das Ausmass der Besicherung.