Bedenken über Weltwirtschaftswachstum und Staatsverschuldung bestimmen das Marktgeschehen

BIS Quarterly Review  | 
19. September 2011

Nicholas Vause und Goetz von Peter

Die Entwicklung an den Finanzmärkten während des Berichtszeitraums brachte vor allem erheblich pessimistischere Neueinschätzungen der Wachstumsaussichten zum Ausdruck. Die Preise risikobehafteter Aktiva brachen im Juli und August ein, als negative makroökonomische Daten in mehreren bedeutenden Volkswirtschaften dunkle Schatten auf die Stärke des Aufschwungs warfen. Die Besorgnis der Marktteilnehmer über das Wachstum wurde noch durch die Wahrnehmung verstärkt, dass die Geld- und die Fiskalpolitik nur über begrenzte Möglichkeiten zur Stimulierung der Weltwirtschaft verfügen.

In Europa griffen die Bedenken über die Staatsverschuldung von Griechenland, Irland und Portugal auf Italien und Spanien über. Dies führte dazu, dass die Refinanzierungsbedingungen für europäische Banken schärfer wurden. Sogar an den Staatsanleihemärkten der Kernstaaten des Euro-Raums wurde die Preisbildung beeinflusst.

All diese Entwicklungen lösten Kapitalströme in als sicherer Hafen eingeschätzte Vermögenswerte aus, die an Wert gewannen. Die Renditen 10-jähriger US-Schatzanleihen und deutscher Bundesanleihen fielen auf historische Tiefstwerte. Gleichzeitig schnellten der Goldpreis wie auch der Schweizer Franken hoch, bis die Schweizerische Nationalbank eine Untergrenze für den Wechselkurs des Frankens gegenüber dem Euro festlegte.