Ein neues Transaktionsregister für ausserbörsliche Zinsderivate

(Auszug der Seite 26 vom BIS Quarterly Review, Juni 2010)

Das neue Transaktionsregister für ausserbörsliche Zinsderivate (Interest Rate Trade Reporting Repository, IR TRR), das von TriOptima Anfang 2010 eingeführt wurde, ist ein bedeutender Schritt in Richtung auf mehr Transparenz an den weltweiten ausserbörslichen Derivativmärkten. Das IR TRR sammelt Daten zu allen ausserbörslichen Geschäften mit Zinsderivaten, die von einer Gruppe von 14 grossen Händlern getätigt werden. Es ergänzt das Transaktionsregister für Credit-Default-Swaps (CDS), das von der Depository Trust & Clearing Corporation geführt wird (s. BIZ-Quartalsbericht Dezember 2009, Kasten 2 des Kapitels „Trends im internationalen Bankgeschäft und an den internationalen Finanzmärkten").

Im April 2010 veröffentlichte das IR TRR seinen ersten Monatsbericht, der die ausstehenden Nominalwerte für Ende März 2010 zusammenfasst. Der Bericht enthält eine detaillierte Aufschlüsselung des ausstehenden Volumens nach Währung, Laufzeit und Kontraktart. Im Unterschied zu den BIZ-Daten enthält das Transaktionsregister keine Informationen zum Marktwert oder zu offenen Positionen.

Der gesamte ausstehende Nominalwert an Zinsderivaten der 14 berichtenden Händler des neuen Transaktionsregisters (von denen 13 auch zum Kreis der 57 Händler gehören, die Daten für die BIZ-Statistik zum ausserbörslichen Derivativgeschäft liefern) entsprach Ende März 2010 etwa dem Wert, der auch von den BIZ-Statistiken ausgewiesen wurde (Tabelle A). 1 Dies deutet darauf hin, dass die Marktkonzentration hoch ist und dass der Erfassungsbereich der IR-TRR-Daten nahezu vollständig ist.

Ein genauer Vergleich zwischen den Daten des IR TRR und den BIZ-Daten wird dadurch erschwert, dass die Gegenparteien in den beiden Datenreihen unterschiedlich eingestuft werden. Das IR TRR bietet gesonderte Angaben zum Einsatz von zentralen Gegenparteien, während in den BIZ-Daten Kontrakte mit zentralen Gegenparteien gegenwärtig als Geschäfte mit sonstigen Finanzinstituten erfasst werden.

Aus den neuen Daten des IR TRR geht hervor, dass Ende März 2010 etwa 45% des gesamten Marktes, gemessen am ausstehenden Nominalwert, auf zentrale Gegenparteien (im Wesentlichen SwapClear) entfielen. Dies schliesst Geschäfte aller 30 Mitglieder von SwapClear ein, nicht nur der 14 Händler, die am IR TRR beteiligt sind. Gegenwärtig handelt es sich bei 99% der Geschäfte mit zentralen Gegenparteien um gewöhnliche Zinsswaps, während bei exotischeren Swaps und Zinsoptionen weiterhin keine zentrale Gegenpartei eingeschaltet wird.


1 Die Angaben werden um etwaige Doppelerfassungen von Positionen zwischen Händlern bereinigt und berücksichtigen keine Zins-Währungs-Swaps.