Abschätzung des Risikos von Bankenkrisen - neue Gesichtspunkte

BIS Quarterly Review  | 
10. März 2009

Historisch gesehen ging einer Bankenkrise in der Regel jeweils ein ungewöhnlich starker Anstieg des Kreditvolumens und der Vermögenspreise voraus. Hätte die gegenwärtige Krise vorausgesehen werden können, wenn man diesen Zusammenhang genauer beobachtet hätte? Diese Frage wird erörtert, indem die in früheren Arbeiten konstruierten Vorlaufindikatoren von Anspannungen im Bankensystem anhand von Out-of-sample-Daten überprüft werden; bei dieser Überprüfung werden als Kernvariable explizit auch die Immobilienpreise berücksichtigt. Es zeigt sich, dass die Indikatoren ein recht zuverlässiges Signal für mehrere Bankensysteme liefern, die derzeit von einer Krise betroffen sind, darunter auch das der USA. Untersucht werden ausserdem die Komplikationen bei der Kalibrierung der Indikatoren infolge von grenzüberschreitenden Risiken, die in der derzeitigen Krise eine so wichtige Rolle spielen.

JEL-Klassifizierung: E37, E44, F34, G21.