Einleitung: So weit, so gut
In den vergangenen beiden Jahrzehnten lassen sich mehrere Trends in der Weltwirtschaft ausmachen. Eine niedrigere und weniger volatile Inflation sowie ein höheres und ebenfalls weniger stark schwankendes Produktionswachstum waren begrüßenswerte Entwicklungen. Weniger willkommen waren die zunehmenden binnen- und außenwirtschaftlichen Ungleichgewichte. Erstere führten vermehrt zu Phasen finanzieller Anspannungen, die oft mit einem raschen Anstieg des Kreditvolumens, der Vermögenspreise und der Anlageinvestitionen einhergingen. All diese Trends sind das Ergebnis dreier grundlegender Strukturveränderungen: der fortschreitenden Liberalisierung in der globalen Wirtschaft, des Entstehens vollständigerer Finanzmärkte und des größeren Augenmerks der Zentralbanken auf niedrige Inflation. Auch im Berichtsjahr wurden ein starkes Wachstum und niedrige Inflationsraten erzielt, die außenwirtschaftlichen Ungleichgewichte blieben aber ebenfalls bestehen. Die Finanzmärkte wiesen weiterhin Anzeichen einer überbeanspruchung auf, worin das Renditestreben angesichts der äußerst tiefen Leitzinsen zum Ausdruck kam, und die Preise für Wohneigentum erreichten in vielen Ländern neue Höchststände.