Ausweitung des zentralen Clearing

BIS Quarterly Review  | 
6. Juni 2011

Daniel Heller und Nicholas Vause

Bis Ende 2012 müssen alle standardisierten ausserbörslichen Derivate über zentrale Gegenparteien abgerechnet werden. In diesem Feature wird abgeschätzt, welche finanziellen Ressourcen die verschiedenen zentralen Gegenparteien für ein sicheres Clearing des gesamten Volumens an  Zinsswaps und Credit-Default-Swaps benötigen würden, das derzeit von den grossen Derivativhändlern gehalten wird. Die Analyse zeigt, dass diese Händler bereits über ausreichende lastenfreie Aktiva verfügen, um den Einschussanforderungen nachzukommen; einige werden jedoch möglicherweise ihre Kassenbestände aufstocken müssen, um Nachschussforderungen rechtzeitig erfüllen zu können. Ein weiterer Befund ist, dass die potenziellen Kosten des Ausfalls eines oder mehrerer Händler für die zentralen Gegenparteien und ihre nicht ausgefallenen Clearing-Mitglieder im Verhältnis zu ihrem Eigenkapital gering sein dürften, solange die zentralen Gegenparteien bei den Einschussanforderungen die gewichtigen Randbereiche des Risikos und die Veränderungen des Risikos im Zeitverlauf bei verschiedenen Arten von Derivaten einkalkulieren. Das Clearing verschiedener Arten von Derivaten durch eine einzige zentrale Gegenpartei könnte im Übrigen sowohl die Ein- und Nachschussanforderungen als auch die kollektiven verlustabsorbierenden Ressourcen reduzieren.

JEL-Klassifizierung: G24, G28