Wichtigste Erkenntnisse aus den internationalen BIZ-Statistiken

BIS Quarterly Review  | 
14. März 2011

Die grenzüberschreitende Kreditvergabe der an die BIZ berichtenden Banken kehrte im dritten Quartal 2010 auf den Wachstumspfad zurück. Die aggregierten grenzüberschreitenden Forderungen dieser Banken stiegen um 2,3%, sodass sich der Bestand auf $ 31 Billionen erhöhte. Damit liegt er immer noch rund $ 5 Billionen unter dem Spitzenwert von Ende März 2008.

Die Kreditvergabe an die aufstrebenden Volkswirtschaften erhöhte sich im dritten Quartal 2010 erneut. Die grenzüberschreitenden Forderungen der BIZ-Berichtsbanken an Gebietsansässige der aufstrebenden Volkswirtschaften stiegen um 6,3%. Dies ist der sechste Anstieg in Folge und der bisher grösste. Mehr als die Hälfte des Anstiegs floss in die boomenden Volkswirtschaften der Asien-Pazifik-Region ($ 84 Milliarden) und ein gutes Viertel an die Region Lateinamerika und Karibik ($ 44 Milliarden). Die Kreditvergabe an die aufstrebenden Volkswirtschaften Europas nahm um $ 22 Milliarden zu - die erste Zunahme seit dem Zusammenbruch von Lehman Brothers. Im September 2010 war das Engagement aller wichtigen nationalen Bankensysteme gegenüber dem Nahen Osten und Nordafrika gemessen an ihren gesamten Auslandsengagements eher gering.

Das Geschäft am Primärmarkt für internationale Schuldtitel verlangsamte sich im vierten Quartal 2010. Damit entsprach es wieder dem saisonalen Muster vor der Finanzkrise. Der Bruttoabsatz sank im Zeitraum Oktober bis Dezember gegenüber dem Vorquartal um 9% auf $ 1 707 Milliarden. Da die Tilgungen stabil blieben, sank der Nettoabsatz auf $ 293 Milliarden, gegenüber $ 489 Milliarden im dritten Quartal.

Das Handelsvolumen an den internationalen Derivativbörsen war im vierten Quartal 2010 höher als im Vorquartal. Gemessen am Nominalwert der gehandelten Kontrakte und in Dollar gerechnet stieg der Umsatz um 9%. Diese Zunahme ist grösstenteils einer starken Umsatzsteigerung - um 29% - bei den Futures auf kurzfristige Dollar-Zinssätze zuzuschreiben. Besonders kräftig wuchs der Umsatz im November, als das Federal Reserve Board die zweite Runde offizieller Käufe von US-Schatzanleihen ankündigte. Einen weiteren erheblichen Beitrag leistete der Handel mit koreanischen Aktienindexoptionen, der um 38% zunahm. Ein teilweises Gegengewicht bildete der Umsatz bei den Optionen auf kurzfristige Euro-Zinssätze, der um 16% zurückging.