Finanzsektor

BIS Annual Economic Report  | 
26. Juni 2006

Die Finanzinstitute in den fortgeschrittenen Industrieländern wiesen im Berichtszeitraum robuste Ergebnisse aus. Die Banken profitierten nach wie vor von den Kostensenkungen der vergangenen Jahre, einem anhaltend günstigen Kreditumfeld und einem lebhaften Retail-Geschäft, das trotz einer weiteren Verengung der Zinsmargen zu höheren Gewinnen beitrug. Die Bilanzen der Lebensversicherungsgesellschaften festigten sich, während die Gebäude- und Schadenversicherer ohne größere Probleme ein Jahr der Rekordansprüche verkrafteten. Das Geschäft von Private-Equity-Fonds boomte, während gleichzeitig umfangreiche Mittel und Kredite für fremdfinanzierte übernahmen aufgenommen wurden. Bei den Hedge-Fonds verlangsamte sich der Mittelzufluss, da ihre Ergebnisse stark zurückgingen.

Die wichtigsten Risiken, mit denen der Finanzsektor konfrontiert ist, sind gesamtwirtschaftlicher Natur. Sie hängen mit den potenziellen Auswirkungen höherer Zinssätze, einer Wende im Kreditzyklus und einem möglicherweise damit verbundenen Rückgang der Immobilienpreise und der gesamtwirtschaftlichen Nachfrage zusammen. Unter den derzeitigen Rahmenbedingungen gewinnt ein systemorientiertes Risikomanagement an Bedeutung. Dabei ist es besonders wichtig, dass Risikoinformationen verfügbar gemacht werden und dass Rechnungslegungsstandards, Risikomanagementpraxis und Finanzaufsicht als Ganzes reibungslos zusammenwirken und miteinander vereinbar sind.