Wichtigste Erkenntnisse aus den internationalen BIZ-Statistiken

BIS Quarterly Review  | 
14. September 2014

In Zusammenarbeit mit Zentralbanken und Währungsbehörden in aller Welt erhebt und verbreitet die BIZ mehrere Datenreihen zum internationalen Finanzmarktgeschäft. Dieses Kapitel fasst die jüngsten Daten zum internationalen Bankgeschäft, verfügbar bis Ende März 2014, und zum internationalen Anleihemarkt, verfügbar bis Ende Juni 2014, zusammen.

Der seit Ende 2011 anhaltende Abwärtstrend im internationalen Bankgeschäft endete im ersten Quartal 2014. Von Ende Dezember 2013 bis Ende März 2014 stiegen die grenzüberschreitenden Forderungen der an die BIZ berichtenden Banken um $ 580 Milliarden. Der Rückgang der vorangegangenen Quartale wurde dadurch zwar nicht vollständig aufgeholt, doch verlangsamte sich dank diesem Anstieg die Abnahme der grenzüberschreitenden Forderungen im zurückliegenden 12-Monats-Zeitraum von 4,0% Ende 2013 auf 2,0% Ende März 2014.

Die an die BIZ berichtenden Banken erhöhten ihre grenzüberschreitenden Forderungen sowohl an fortgeschrittene als auch an aufstrebende Volkswirtschaften. Bei Letzteren stiegen die Forderungen an chinesische Schuldner am stärksten, nämlich auf über $ 1 Billion Ende März 2014. Die Forderungen an die übrigen Länder Asiens, Lateinamerika sowie die Region Afrika und Naher Osten nahmen ebenfalls zu, wenn auch moderater. Dagegen sanken die Forderungen an die aufstrebenden Volkswirtschaften Europas im vierten Quartal in Folge.

Unternehmensschuldner aus aufstrebenden Volkswirtschaften haben die durchschnittliche Laufzeit ihrer neu begebenen internationalen Schuldtitel verlängert. Damit verringert sich zwar das Risiko, keine Anschlussfinanzierung zu finden (Refinanzierungsrisiko), doch die Anleihekurse reagieren empfindlicher auf Renditenänderungen. Obgleich zahlreiche institutionelle Anleger und sonstige Käufer von Anleihen mit wenig oder keiner Fremdfinanzierung operieren, könnten sie sich so verhalten als ob, und zwar infolge verbreiteter Indexierung, Verwendung relativer Performance-Kennzahlen oder dynamischer Absicherungen, um Verluste aus Optionsverkäufen oder anderen ertragssteigernden Praktiken auszugleichen. Resultat: Sie könnten gezwungen sein, bei fallenden Marktpreisen zu verkaufen. Dies wäre womöglich mit erheblichen Kosten - in Form von langsamerem Wachstum und restriktiveren Finanzierungsbedingungen - für die Wirtschaft verbunden.